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Infoseite zu Doggerbank
Hilfskreuzer: Doggerbank

Typ: Frachtschiff
Feldpost Nr.:
Bauwerft: Harland & Wolff, Glasgow
Kiellegung:
Stapellauf: 25.02.1926
Indienststellung: 00.04.1926
versenkt am: 03.03.1943   Position: 1000 Seemeilen westlich der Kanarischen Inseln 29°10'N 34°10'W
Kommandanten: Paul Schneidewind   (grüner Pfeil markiert die Untergangsstelle)
Schiffswappen Ursache: durch U-43 mit 3 Torpedo versenkt
Tote: 364 Gefallenenliste
Überlebende: 1 Teilnehmerliste
gehoben: nein
Technische Daten: Länge 133,7 m (Lüa) Breite 16,4 m Tiefgang max. 7,8 m Vermessung 5.154 BRT 3.154 NRT Maschine 2 Dieselmotoren Maschinen leistung 2.400 PS (1.765 kW) Geschwindigkeit max. 11 kn (20 km/h) Propeller 2 Tragfähigkeit 7.850 tdw
Bootsgeschichte: Am 31.01.1941 als Britischer Frachter Speybank von Hilfskreuzer Atlantis aufgebracht.
In der Werft Forges et Chantiers de la Gironde in Bordeaux wurde das Schiff auf Schneidewinds Anregung zum Minenschiff und U-Boot-Versorger ausgerüstet, um in entfernten Seegebieten zu operieren. Das Schiff erhielt eine 10,5-cm-Kanone L/45 und zwei 20-mm-Flak und nahm dann in La Pallice 280 Minen verschiedenen Typs (155 EMC und 55 EMF zur eigenen Verwendung und 70 TMB zur Weitergabe an U-Boote) sowie 50 Torpedos für U-Boote an Bord. Minenschienen wurden nicht installiert. Der Bunkervorrat betrug 1.030 Tonnen Dieselkraftstoff, um einen langen Aufenthalt auf See zu ermöglichen. Die Besatzung bestand aus 108 Mann. Das Schiff wurde in Doggerbank umbenannt; die Bereederung erfolgte durch die Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“.
Feindfahrten:
         
Hergang des Verlustes: Am 17. Dezember lief sie unter dem Kommando von Paul Schneidewind nach Europa aus. An Bord waren eine Ladung von Fetten, Fischöl und 7.000 Tonnen Kautschuk sowie mehr als 200 ehemalige Besatzungsmitglieder der Thor und die überlebende Besatzung der Uckermark. Insgesamt befanden sich 365 Mann an Bord. Die Fahrt ging über Kōbe, Saigon (wo Tabak ausgeladen und eine große Ladung Kautschuk an Bord genommen wurde), Singapur (wo kein Dieselkraftstoff verfügbar war) nach Jakarta, wo schließlich Diesel gebunkert werden konnte. Am 10. Januar 1943 ging es von dort ohne Zwischenfälle weiter durch den Indischen Ozean, um das Kap der Guten Hoffnung und dann nach Norden durch den Südatlantik.

Am 3. März 1943 befand sich die Doggerbank bereits im Mittelatlantik, rund 1.000 Seemeilen westlich der Kanarischen Inseln. Dort wurde sie kurz vor 22.00 Uhr von dem deutschen U-Boot U 43 gesichtet, das sie für ein Schiff der britischen Dunedin Star-Klasse hielt. Da die Doggerbank früher als erwartet und auch nicht dem Seeabschnitt fuhr, der für deutsche Blockadebrecher aus Japan vorgesehen war, schoss U 43 drei Torpedos auf sie ab. All drei trafen, und das Schiff sank innerhalb von nur drei Minuten auf der Position 29° 10′ 0″ N, 34° 10′ 0″ W. Etwa 200 der an Bord befindlichen Seeleute kamen dabei wohl sofort ums Leben. Da die Doggerbank kein Notsignal mehr
ausgesandt hatte, blieb die deutsche Seekriegsleitung noch tagelang über den Verbleib des Schiffs im Dunkeln. Als dann der Sachverhalt klar wurde, instruierte man den Kommandanten von U 43, Oberleutnant zur See Hans-Joachim Schwandtke, die entsprechenden Einträge aus dem Kriegstagebuch seines Bootes zu streichen.

26 Tage später, am 29. März 1943, fand der spanische Tanker Campoamor ein kleines Boot (4 m lang und 1,80 m breit) mit dem einzigen Überlebenden der Doggerbank, Fritz Kürt, und brachte ihn nach Aruba, wo er zunächst behandelt und dann als Kriegsgefangener in die USA gebracht wurde. Kürts Aussagen nach seiner Rettung waren widersprüchlich und zumindest teilweise unglaubwürdig, so dass später verschiedene Versionen zum Schicksal der letzten 15 Mann in dem kleinen Boot in Umlauf kamen.