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Denkmale und Kriegsgräber

Ort: Mohlsdorf-Teichwolframsdorf- OT Waltersdorf Friedhof
Titel: Friedhof
Land: Deutschland 1805-1815: 0
Bundesland: Thüringen 1866,1870/71: 0
Landkreis: Greiz 1. Weltkrieg: 0
PLZ: 7987 2. Weltkrieg: 9
Ort: Mohlsdorf-Teichwolframsdorf- OT Waltersdorf Friedhof Opfer Denkmal:
Strasse: Dorfstraße Opfer Friedhof: 9
Eingereicht_von: Stefan Böhme
Detailseite: Detailseite Standort: Zur Kartenansicht von Google
1805-1871: Opfer_Liste Wk1 u. Wk2: Opfer_Liste
Teilnehmer: Teilnehmerliste Russland: Opfer_Liste
 
Beschreibung: siehe Detailseite

Das Grab des Leutnant Klinger konnte nicht mehr gefunden werden.

Soldatengräber erinnern... (Auszug aus dem Greizer Heimatboten Nr. 3/95)
Betritt man den bereits am 17. Juni 1624 eingeweihten Waltersdorfer Friedhof, fallen unmittelbar links vom Eingang einige wenige schlichte, nur mit Holzkreuzen geschmückte Gräber auf. Zwei davon erinnern an ehemalige Waltersdorf'er: jenes von Hugo Funke, der in Lunzig durch eine Fliegerbombe
ums Leben kam, und das von Leutnant Helmut Klinger, der an den Kriegsfolgen starb. Die anderen Gräber bergen die Überreste von Menschen, die hier fern der Heimat ihren fiühen Tod fanden.
Die den schlichten Holzkreuzen beigegebenen Daten bezeugen, daß sie nur 43, 29,22 beziehtngsweise l8 Jahre alt waren.
In all den Jahren seit 1945 hat sich die Kirchgemeinde Waltersdorf der Gräber angenommen und sie alljährlich frisch bepflanzen lassen. Es ist an der Zeit, die mit dem Tod dieser Männer zusammenhängenden Ereignisse in Erinnerung zu rufen und festzuhalten, bevor sie der Vergessenheit
anheim fallen. Der Obergeißendorfer Maurerpolier Ernst Reinhold hat zu Beginn der fünfziger
Jahre seine Erinnerungen an die letzten Tage des Krieges aufgezeichnet. Darin heißt es: ,,Es war am 16. April 1945, vormittags 9 Uhr, als die (amerikanischen) Panzer vor unserem Haus hielten. l2 Uhr
Mittag waren sie dann in Waltersdorf eingerückt - vorm Friedhof drei Tote." Ausführlicher hat dieses Geschehen der damalige Waltersdorfer Pfarrer Peter Wohlleben in der Kirchenchronik geschildert. Er schreibt über den 16. April und die Tage danach: ,,Kurz vor 12 Uhr ist Maschinengewehrfeuer am Ortsausgang von Waltersdorf zu hören. Am Friedhof haben amerikanische
Panzer und Spähwagen einen deutschen Spähtrupp, der in Stärke von einem Unteroffizier und vier Mann dort lag, beschossen. Der Unteroffizier und zwei Mann lielen. der dritte Mann wurde nachmittags gefangengenommen, der vierte ... entkam. Der Bauer Hermann Wetzel ging mit einem weißen Tuch den amerikanischen Panzern entgegen, die dann um 12 Uhr ins Dorf rollten ... Am Mittwoch. dem
18. April, beerdigte ich auf dem Waltersdorfer Friedhof um 13 Uhr die drei dort gefallenen deutschen Soldaten und einen.... der im Knottengrund gefallen war." Diesen vier Soldaten, die ihr junges Leben lassen mußten, als der Ausgang des Krieges bereits feststand. wurden die heute noch
vorhandenen hölzernen Grabkreuze gesetzt. Nur wenige Wochen später. genau am Tag des ofliziellen Waffenstillstandes fanden drei deutsche Flieger ebenfalls in Waltersdorf ihren Tod. Darüber notierte Pfarrer Wohlleben: ,,Am 8. Mai... wollte ich früh um 8 Uhr mit dem Fahrrad nach Berga fahren. Ich sah schon beim Verlassen des Pfarrhauses am Mühlberg eine Rauchsäule aufsteigen und erfuhr, daß dort soeben ein deutsches Flugzeug abgestürzt sei. lch fuhr gleich hin.
Das Flugzeug war mit einem brennenden Motor über Berga / Eula gekommen, bei Rül3dorf abgesackt und über die Waltersdorfer Mühle hinweg gegen den Berg geflogen. Dabei war es durch ein Häuschen ...
hindurchgeflogen. Haus und Flugzeug brannten. Nach dem Löschen des Brandes fanden wir drei verkohlte Leichen deutscher Flieger. Aus den wenigen aufgefundenen Papieren konnte man vermuten, daß
das Flugzeug von Norwegen her kam. Auch die Leichen dieser drei Flieger wurden mit Erlaubnis des amerikanischen Kommandanten in Berga auf unserem Waltersdorf'er Friedhof beerdigt." Die Mahnung.
die aus diesen Gräbern spricht, sollten wir Heutigen auf uns wirken lassen.
Dr. Frank Reinhold 
 
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